Wurzen. Mit einer glänzenden Idee hatte die Standortinitiative der Ringelnatzstadt ganz Wurzen "in Goldrausch" versetzt. Entsprechend ist für das zweite Nachtshopping in diesem Jahr und das zehnte überhaupt geworben worden. Für dieses kleine Jubiläum haben Organisatoren und Sponsoren eine mit echtem Gold gefüllte Schatzkiste ausgelobt, deren Zahlencode mit Hilfe eines Coupons zu knacken war.
Wohl auch ein Grund dafür, abermals zu später Stunde eine lebendige Altstadt erlebt zu haben, denn die Geschäfte waren sehr gut frequentiert. Gelegentlich versuchten die Kunden das physikalische Gesetz der Verdrängung auszuhebeln, so eng ist es zuweilen zwischen den Regalen zugegangen. Was jedoch auch den Launen von Petrus geschuldet war, der wegen seinen Schauern immer wieder Zufluchtsmöglichkeiten aufsuchen ließ. Staus konnten sich vor allem dort bilden, wo es kulinarische Angebote der Händler gab, oder, wie in der Jacobsgasse, eine Modenschau die neugierigen Menschen hat zusammenrücken lassen. Gemütlicher ist es im Arkadenhof des Stadtmuseums zugegangen, dort hatte der städtische Kulturbetrieb seinen Gewinn aus einem Flohmarkt akquiriert. Aber hier wie da sind Erfahrungen auf der Jagd nach dem richtigen Code ausgetauscht worden. Taktisch klug sogar, indem man sein Gegenüber nur deshalb in ein Gespräch verwickelt hatte, um im Geplauder mit ihm wertvolle Informationen für den eigenen Goldrausch und somit für den richtigen Code zu hinterfragen. Besonders raffiniert sind auch Waltraut und Günter Gramer vorgegangen. Sie hatten Andrea Rost-Röglin treuselig durch die Brille in die Augen geschaut, um ihr die genaue Anzahl der zu ermittelnden Goldnuggets zu entlocken. Denn waren nun die im oder auf dem Flyer abgebildeten Nuggets gemeint?
Ganz unverfänglich ist es bei Juliane Tempel gewesen. Sie hatte viele Glückwünsche von Kunden für den neuen "Buchstabentempel" bekommen, den sie nach Abwicklung der Ringelnatz-Buchhandlung zum Nachtshopping als neue und langersehnte Stadtbuchhandlung in der Jacobsgasse eröffnet hat. Der Geschäftsname übrigens sei eine "pfiffige Idee" von Sohnemann Timon gewesen.
Frank Schmidt
Quelle: Muldentaler Kreiszeitung, 11.11.2013, S. 26 / Muldentalkreis
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