Sponsoren ermöglichen Herstellung einer Medaillenedition der Numismatischen Gesellschaft
Wurzen. Rudolf Reimann hat nichts zu verbergen. Und so führte der Präsident der Sächsischen Numismatischen Gesellschaft mit Sitz in Kamenz seinen wertvollen Schatz in einer ganz gewöhnlich braunen Aktentasche mit sich, anstatt in einem schicken schwarzen Koffer. Übrigens zum zweiten Mal.
Denn Anfang Dezember präsentierte Reimann zur zweiten Bürgerinformation im Kulturhaus Schweizergarten die offizielle Festmedaille zum Tag der Sachsen.
Diesmal reiste er aus einem anderen Grund an die Mulde. "Ich möchte ihnen heute unseren Sachsentaggroschen vorstellen", kündigte der Numismatiker den Medienvertretern im Ratszimmer 151 des Stadthauses an. Jener Groschen werde anlässlich des Landesfestes bereits seit 1999 unters Volk geworfen – so wie einst in der Antike, aber insbesondere durch das sächsische Herrscherhaus. Daher entschloss sich die Gesellschaft vor Jahren zur Renaissance der alten Tradition.
Allerdings wäre die Prägung ohne Sponsoren wohl kaum möglich gewesen. Und deshalb platzierte Reimann die beiden Finanziers "des kleinen Bonbons zum Osterfest" gleich neben sich – Angelika Wittor von der Ringelnatz-Apotheke und Maik Lange, Geschäftsführer der EMS Elektro- & Klimatechnik GmbH. Ihnen sei die Herstellung zu verdanken, sagte Bürgermeister und Projektleiter Gerald Lehne (CDU). Für die fachgerechte Ausführung trägt indes die Numismatische Gesellschaft die Verantwortung.
Hergestellt wurde der Wurzener Groschen in Kupfer von der 1. Dresdner Medaillenmünze Glaser & Sohn GmbH. Er zeigt auf der Vorderseite das Stadtwappen mit der Umschrift "Sachsentaggroschen – Wurzen 2015". Darüber hinaus zieren zwei Motive die Rückseite. Oberhalb der Kopf von Joachim Ringelnatz, das Logo der Ringelnatz-Apotheke, und unterhalb das aus drei Buchstaben bestehende Namenskürzel EMS. "Die Medaillen sind in der Prägequalität polierte Platte ausgeführt und besitzen den ungefähren Durchmesser unserer Ein-Euro-Münze", erläuterte Reimann weitere Details. Über die circa 2000 Stück der Kupferlinge dürfen sich dann die Besucher rechts und links des Umzuges am 6. September freuen. Allesamt in durchsichtigen Plastetäschchen verpackt, damit sie keine Schrammen kriegen.
Wer jedoch heute schon scharf auf das künftige Sammlerobjekt ist, fügte Reimann an, könne den gleichen Groschen in Feinsilber (19 Euro) oder Bronze vergoldet (zehn Euro) erwerben. 300 Exemplare ließ die Gesellschaft nämlich unter anderem auf 999er-Feinsilber produzieren, die in der Ringelnatz-Apotheke sowie der Apotheke am Stadtpark erhältlich seien. "Diese sehr schöne Medaillenedition wird noch lange an den hoffentlich schönen Tag der Sachsen in Wurzen erinnern", wünschte sich Reimann zum Schluss.
Von Kai-Uwe Brandt
Ein Koffer voller Münzen: Bürgermeister Gerald Lehne, Maik Stange, Geschäftsführer der Firma EMS Wurzen, Angelika Wittor von der Ringelnatz-Apotheke und Rudolf Reimann, Pr
Quelle: LVZ vom 27.03.2015, Seite 32
äsident der Sächsischen Numismatischen Gesellschaft, präsentieren im Ratszimmer 151 den Sachsentaggroschen. Foto: Kai-Uwe Brandt