Sachsen bastelt an Vision für Industrie 2030

Duligs Strategiewerkstatt legt in Leipzig Ergebnisse vor

Leipzig. Einen besseren Ort hätte sich Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig kaum aussuchen können: Im Leipziger Technologiezentrum „Garage“, wo sonst Kinder und Jugendliche die Welt der Technik entdecken, präsentierte der SPD-Politiker gestern die Ergebnisse der „Strategiewerkstatt Industrie der Zukunft“. Mehr als 100 Gäste waren zu der Abschlussveranstaltung der Reihe gekommen – und durften sich nach der Präsentation auch selbst an den Geräten in der Schauwerkstatt probieren.

Drei Jahre lang war ein Team um Projektleiter Heiko Kempa der Frage nachgegangen, wie die Industrie im Freistaat im Jahr 2030 aussehen könnte und welche Herausforderungen auf dem Weg dorthin zu bewältigen sind. In mehr als 30 Workshops, Befragungen und Konferenzen hatten sie Meinungen von Unternehmen, Verbänden und Mitarbeitern eingeholt – und sogar Schüler befragt, wie sie sich die Zukunft vorstellen.

„Die Strategiewerkstatt hat deutlich gemacht, dass die sächsische Industrie ihr Wertschöpfungsniveau steigern muss“, sagte Dulig. „Dafür müssen wir viel stärker als bisher bei der Innovationsfähigkeit ansetzen und deutlich machen, dass industrielle Wertschöpfung künftig mehr sein wird als nur Produktion.“ Die Grundlagen dafür seien gut, ist sich der Minister sicher. Gerade in der Textilwirtschaft, im Leichtbau und bei den Autozulieferern gebe es im Freistaat viele sehr innovative Mittelständler. „Da müssen wir uns nicht verstecken.“ Jetzt müsse es darum gehen, diese Innovationstreiber zu vernetzen, Zusammenarbeit und Austausch zwischen den Unternehmen zu verbessern.

Bis zum Frühjahr will Dulig aus den Ergebnissen der Werkstatt eine sächsische Industriestrategie erarbeiten. Das erste konkrete Projekt steht dabei schon fest: Eine internationale Industriekonferenz soll im Februar 2019 auf der Leipziger Werkzeugmaschinenmesse Intec gezielt die verborgenen Weltmarktführer – die Hidden Champions – aus Sachsen präsentieren. Denn davon, so der Minister, gebe es in Sachsen eine ganze Reihe.

Von Frank Johannsen

Quelle. LVZ vom 13.11.2018

Die AG Wirtschaft der SiW & Wurzener Land hat an der StrategieWerkstatt mitgewirkt.